Es gab Zeiten, da war mein Herz von einem Panzer umringt. Ein Panzer, der mich vor jeglichem emotionalem Schmerz beschützen sollte. Und den natürlichen Fluss der Liebe aus meinem Herzen und zu meinem Herzen vollständig blockierte. Ich hatte hohe Erwartungen an die Liebe und meine Beziehungen. Und wurde natürlich immer und immer wieder enttäuscht. Ich war verbittert und fühlte mich als passives Opfer. Heute weiß ich: Mit verschlossenem Herzen kann man keine gesunden Beziehungen führen.
Wir alle wollen lieben und geliebt werden. Zuneigung, Anerkennung, Wärme und Nähe in unserem Leben. Liebevoll angenommen werden für das, was wir sind mit all unseren Stärken und Schwächen. Das alles klingt wundervoll. Und trotzdem scheitern wir immer und immer wieder am Versuch, erfüllend zu lieben und geliebt zu werden.
Indem wir radikale Erwartungen an die Liebe stellen, ja unseren Partnern abverlangen, dass sie unsere Bedürfnisse blind verstehen und jederzeit in Ergebenheit zu erfüllen bereit sind, sperren wir unser Herz in einen Kerker von Erwartungen. Und entfernen uns von der freien, bedingungslosen Liebe, die einzig und allein wahrhaftige Erfüllung in unser Liebesleben bringt.
Bist du in der Lage wahrhaftig zu lieben, wenn du bei jeder kleinen Enttäuschung dein Herz verschließt – ja deinen Partner mit Liebesentzug bestrafst? Bist du in der Lage wahrhaftig zu lieben, wenn du in Beziehungen hineinprojizierst, dass sie dich komplettieren, ja als sinnstiftendes Allheilmittel in dein Leben treten? Bist du in der Lage wahrhaftig zu lieben, wenn du deinen Partner kontrollierst anstatt ihn loszulassen und ihm die notwendigen Freiräume für seine individuelle Entwicklung zu gewähren?
Meiner Ansicht nach bist du das unter diesen Umständen nicht. Dann sitzt deine Angst am Ruder. Deine Angst enttäuscht und verlassen zu werden. Deine Angst, nicht gut genug zu sein.
Immer dann, wenn uns Liebe Schmerz bereitet, schwingen wir im Angst-Modus unseres Egos. Unser Herz verschließt sich und wir entfernen uns von der Liebe, obwohl wir uns jene doch so sehr wünschen. Liebe, die an angstbasierte Bedingungen geknüpft ist, ist keine wahrhaftige Liebe.
Wahrhaftige Liebe ist frei!
Und dabei ist es völlig gleichgültig, ob du sie in einer monogamen oder polygamen Beziehung, einer Affäre oder einem Mingle-Techtelmechtel lebst.
Wenn du mit offenem Herzen gleichermaßen Liebe geben und Liebe empfangen willst (und diese Balance ist dein absolutes Geburtsrecht), dann musst du dich aus dem Erwartungskorsett deines Egos befreien. All die emotionalen Wunden heilen, die deine Angst vor weiteren Verletzungen schüren und dein Herz verschlossen halten. Und dich selbst lieben lernen, woraus die Grundvoraussetzung für gesunde zwischenmenschliche Beziehungen in deinem Leben erwächst.
Entscheide dich für die Liebe und befreie dich von der Angst!
Hierfür möchte ich dir eine Affirmation mit an die Hand geben, die dein Herz öffnet und dein ego-geprägtes, kontraproduktives Bild von Liebe auf den Kopf stellen wird:
„Ich öffne mein Herz für all die Liebe, die zu mir fließen will und befreie mich von all den Erwartungen und Ängsten, die meine Liebe einschränken. Ich liebe frei und bedingungslos und kann in jedem Moment grenzenlos Liebe geben und empfangen.“
Ganz viel Liebe an dich und Bussis auf’s Herz.
Dein
PS: Lies gerne meine eigene Geschichte mit der Liebe und all ihren Herausforderungen! Vielleicht kann diese schon ein inspirierender Heart-Opener sein.
Lieber Ludwig, deine Texte sind herzerwärmend und wunderschön. Alle, die ich bisher gelesen habe, haben mich inspiriert lächeln lassen. Danke dafür!
Wie lieb von dir <3 da freu ich mich!