Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir wünschen uns Geselligkeit, Verbindung, zwischenmenschlichen Austausch, physische und emotionale Nähe. All das in gesundem Maße gehört unbestritten zum menschlichen Naturell – und erfüllt unser Leben mit Freude, Inspiration und Liebe.

Dennoch bedarf es einer gesunden Balance aus Nähe und Einsamkeit. 

Unsere Seele pusht uns zuweilen in die Isolation. Fordert Rückzug ein, um uns zur Selbsterkenntnis zu bewegen. Uns Blockaden aufzuzeigen, die der Lösung bedürfen. Oder uns einfach mal in einen radikalen Chillmodus zu versetzen, der Energie für den Alltag tanken lässt.

Entgegen dieses völlig natürlichen Strebens nach regelmäßiger Einsamkeit neigen wir dazu, unseren Alltag mit massenweise Verabredungen und Verpflichtungen zu beladen. Beschweren uns dann darüber, wie wenig Zeit wir für uns selbst haben. Und sind uns viel zu oft nicht bewusst, dass dies aus einem unterbewussten Muster heraus geschieht.

Ein Muster unseres inneren Kindes, das nicht alleine sein will. Das sich nach Aufmerksamkeit verzerrt. Und Angst hat vor emotionalem Schmerz, der hochkommen könnte, wenn die Ablenkung wegfällt. Wenn es, auf sich alleine gestellt, zurecht kommen muss mit allem, was an Gedanken und Emotionen auftaucht und dann hin und wieder mit einer gigantischen inneren Leere konfrontiert wird. 

So begeben wir uns in einen ständigen Fluchtmodus vor uns selbst. Blockieren uns gegen Erkenntnis und Heilung. Und kompensieren jene innere Leere durch einen Freizeitplan, der keinerlei Kapazitäten für heilsame Me-Time übrig lässt.

Damit schaden wir uns auf allen Ebenen. Emotional, physisch und energetisch. Missachten den Wunsch unserer Seele nach Rückzug. Und müssen dafür physische und psychische Erschöpfung in Kauf nehmen. Ein hoher Preis, den unser Ego zu zahlen gewillt ist, weil ihm das Resultat noch immer attraktiver erscheint als die einsame Konfrontation mit sich selbst.

Ich frage dich:

“Was bist du ohne dein Smartphone und ohne die sozialen Medien? Ohne den vollgestopften Zeitplan, der als Lückenbüßer für deine innere Leere dient?”

Vielleicht löst alleine die Frage schon innere Unruhe in dir aus. Dir selbst genug sein zu müssen. Im Alleinsein Frieden und Erfüllung zu finden.

Erscheint dir das abwegig? Dann ist es an der Zeit, dich des Alleinseins zu üben und heilsame Me-Time in dein Leben zu integrieren.

Mit diesen Tipps wird das Alleinsein zu deinem ganz persönlichen Akt der Selbstliebe

1. Wenn Me-Time, dann richtig! Rumgammeln und Serien schauen kann unbestritten Spaß machen. Doch damit hängst du wieder in jenem Ablenkungsmodus, der es dir so schwer macht, bei dir anzukommen. Dich zu spüren mit allem was ist. Den Worten deiner Seele zu lauschen. Alleine radikale Me-Time, und damit meine ich Me-Time ohne jeglichen Informationsfluss von außen, ermöglicht es dir, in die Tiefen deiner Seelen abzutauchen. Probier’s aus: Die Welt wird sich auch dann weiter drehen, wenn du 3 Stunden mal nicht erreichbar bist. Entgegen der Meinung deines quengelnden Egos, dem die Ruhe im Außen wahre Panikattacken bescheren kann. Das macht nichts. Alles Übungssache – schon bald wirst du feststellen, wie du immer besser zur Ruhe kommen kannst und der permanente Drang, alle fünf Minuten deine Whats App Messages zu checken, immer geringer wird.

2. Raus in die Natur! Wer hin und wieder mit der Natur verschmilzt, kann sich nie gänzlich verlieren. Oder jene innere Leere, mit der wir uns im Alleinsein so oft konfrontiert sehen, entlarvt sich im Beisein der Natur als reine Illusion des Verstandes. Im Einklang mit der Natur stoppt das quälende Gedankenkarussell seine Mind-Fuck-Produktion. Unsere Energien werden geklärt. Und auf wundersame Weise begreifen wir ehrfürchtig, wie unwesentlich der Alltag mit all den selbstproduzierten Ego-Dramen erscheint.

3. Meditiere! Deine Gedanken bestimmen deine Emotionen – und umgekehrt. So befeuern sich negative Gedanken und negative Emotionen, die körperliche Reaktion auf den Gedanken, stets gegenseitig. Weil wir jene Gedanken und ihre zugehörigen Emotionen nicht spüren wollen, stürzen wir uns unterbewusst von einer Ablenkung in die nächste. Und versperren uns dadurch gegen Heilung und Erkenntnis. Meditation ist der Erkenntnis-und Heilungsbooster für Me-Time schlechthin. Beendet auf lange Sicht die Diktatur deiner Gedanken. Und nährt deine Seele durch den heilsamen, tiefenentspannenden Zustand der gedanklichen Leere. Du willst wissen, wie’s geht? Dann lies diesen Seelenrave-Blogpost zur Meditation inklusive Übungsvideo. 

4. Gönne dir liebevolle Selbstliebe-Rituale! Spüre in dich hinein! Was brauchst du gerade um glücklich zu sein? Wie kannst du deinem Körper, deinem Geist und deiner Seele etwas Gutes tun? Dies können völlig profane Sachen sein. Und manchmal auch Dinge, für die wir uns für gewöhnlich verurteilen. Es geht weniger um die Handlung an sich sondern viel mehr um das Motiv. Wenn du dir genussvoll eine Schokolade gönnst – als gesunder Akt der Selbstliebe, liegt dem eine völlig andere Energie zu Grunde, wie wenn du die Schokolade in dich hineinschlingst, um eine innere Leere zu füllen.

5. Nimm deinen Schmerz an!  Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden, eine Weile aus dem Ablenkungsmodus auszusteigen, hat die Flucht vor den Emotionen ein Ende. In diesem Zustand können unerwartete, bisweilen verdrängte Gefühle hochkommen, die nun liebevoller Aufmerksamkeit bedürfen. Die angenommen und dadurch in den Frieden geführt werden wollen. Spüre sie. Tauche sie. Und bringe deinen Geist zur Ruhe, der sie weiterhin aus deinem Bewusstsein wegdrücken will. Indem du aufhörst, ihn mit deinem Verstand zu bewerten und zu befeuern, brichst du die Identifikation mit dem Schmerz. Und gewährst ihm trotzdem den Raum, den er braucht, um zu heilen.

Probier’s aus! Traue dich einzutauchen in eine Erfahrung des Alleinseins, in der du Kraft tanken, Erkenntnis und Selbstheilung finden kannst, wenn du dich dich bedingungslos darauf einlässt. In der du lernen kannst, dir selbst genug zu sein. In der du verschmelzen kannst mit deinem wahren Sein fernab jeglicher Gedankenmuster und Konditionierungen deines Verstandes.

Happy Me-Time!

Dein

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