Egal wie sehr Ängste und Blockaden deinen Alltag dominieren, so hast du mit Sicherheit Phasen erlebt, wo die Dinge funktionieren wie am Schnürchen. Alle Probleme lösen sich wie von alleine und eine glückliche Fügung folgt der nächsten. Alles ist im Flow und du fühlst dich leicht und beflügelt.
Doch was heißt ein Leben im Fluss genau? Wann stellt sich dieser Zustand ein, in dem du klar und bestimmt einem Weg folgst, der dir Erfüllung und Leichtigkeit bringt?
Für mich bedeutet „Go with the Flow“ dem Weg zu folgen, den meine Seele mir fernab der oft irreführenden Konditionierungen meines Verstandes weisen möchte. Loslassen, Hingabe, Vertrauen. Und die Übernahme von Verantwortung, wenn es darum geht, wegweisende Entscheidungen zu treffen anstatt in Passivität zu verharren.
Ein Leben im Fluss ist die Balance aus Hingabe und Eigenverantwortung. Aus Loslassen und Aktiv werden, wenn es sich richtig anfühlt. Aus intuitiver Spontanität und detaillierter Planung. Nichts davon hat seinen Wert ohne den dazugehörigen Gegenpol.
Eines ist klar: Folgst du deinem Seelenplan und handelst im Einklang mit der Stimme deines Herzens, erschaffst du ein Leben im Flow und gehst einen Weg, der sich stimmig und gesund für dich anfühlt – auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene.
Das klingt so einfach. Und stellt uns doch immer wieder vor Herausforderungen.
Aus dem Flow geraten wir nämlich immer dann, wenn wir gegen einen dicken Felsbrocken im Flussbett des Lebens stoßen, der aus dem Weg geräumt werden muss. Im übertragenen Sinne ein destruktive Glaubenssatz, ein Angstmuster oder eine negative Programmierung in uns, die den Flow blockiert und uns sogar gegen den Strom schwimmen lässt, falls wir nicht bereit sind, uns diesem Thema zu stellen.
Ich musste viele Male gegen den Strom schwimmen, um dann angestrengt und auf eine tiefe innere Leere zusteuernd zu begreifen, dass ich aus dem Flow geraten war! Und dass da ein dicker Felsbrocken in Form einer tiefsitzenden seelischen Blockade aus dem Weg geräumt werden musste, um wieder zurück in den Flow, auf den für mich stimmigen Weg zu finden. All diese Irrwege waren wichtige Lerneinheiten, die ich nicht missen möchte. Nur durch sie durfte ich die Illusion entlarven, die mir den Blick auf die Wahrheit verschleierte und mich dadurch raus aus dem Flow manövrierte.
Alle Irrwege, ja alle Phasen, in denen mein Leben absolut nicht im Flow verlief, hatten ihre Berechtigung und erteilten mir wertvolle Lektionen. Von einer höheren Ebene aus betrachtet war also jeder vermeintliche Irrweg, den ich aus einer vermeintlich falschen Entscheidung heraus eingeschlagen hatte, zu dieser Zeit genau richtig. Weil er eine Erfahrung für mich bereit hielt, die mich die Wahrheit hinter dem Schleier erkennen ließ.
Aus dieser Feststellung heraus habe ich gelernt, dass ein Leben im permanenten Flow nur schwer möglich ist. Dass uns das Leben immer wieder fordert, ja immer wieder neue Felsbrocken auf unserem Weg auftauchen, die uns aufzeigen, wo in den Tiefen unserer Seele noch Angst statt Liebe dominiert, ja ungelöste Themen schlummern. Mit der Zeit werden diese Felsbrocken weniger und auch leichter, doch von einem Leben in permanenter Leichtigkeit zu träumen ist meiner Ansicht nach eine gefährliche Illusion.
Leben bedeutet eben auch Rütteln und Reiben. Druck und Schwere. Leben bedeutet ständige Dynamik, das Loslassen von Altem und immer wiederkehrende Neuausrichtung, was unserem sicherheitsbedürftigem, schmerzvermeidendem und glücksfixiertem Ego immer wieder Schmerz bereitet.
Wer ein Leben im Flow möchte, sollte lernen, auch die Felsbrocken im Flussbett demütig zu akzeptieren.
Um sie dann aus dem Weg zu räumen, ja die seelische Blockade zu lösen und den Weg im Flow gestärkt, gereift und geheilt weiterzugehen.
Räumst du diese Felsen nicht aus dem Weg, ja bringst die damit verbundenen Ängste, Muster und Themen, die dir das Leben spiegelt, nicht in die Heilung, wirst du immer und immer wieder dagegen rammen.
Beispielsweise immer wieder bei Partner landen, die dir nicht gut tun. Immer wieder an dir selbst scheitern, das zu verwirklichen und zu leben, was dir auf der Seele brennt. Ja, in bestimmten Bereichen deines Lebens immer wieder in einer Sackgasse landen.
Denn es ist die Kraft des Unterbewusstseins, die dich deine Realität erschaffen und dich entweder gegen oder mit dem Strom schwimmen lässt. Eine Kraft, die entweder von Angstblockaden, negativen Programmierungen und Pessimismus oder von Selbstliebe, Zuversicht und Vertrauen in das Leben geprägt ist.
Auch wenn es in solchen Situationen am einfachsten scheint, sich als Opfer der Umstände zu sehen, in Selbstmitleid zu suhlen und die Schuld bei anderen zu suchen, möchte ich an deine Eigenverantwortung appellieren! An deine Eigenverantwortung für deinen ganze persönlichen Weg in die Heilung fernab jeglicher Opfergeschichten.
Du hast dein Leben in der Hand! Du kannst wählen zwischen „Flow“und „Fail“, Leichtigkeit und Schwere, Liebe und Angst. Zu jeder Zeit. Und speziell dann, wenn das Leben dich wieder auf die Probe stellt und dich auf eine Krise zusteuern lässt. Jeder Felsbrocken, der sich dir in den Weg stellt, hält eine Heilungschance für dich bereit. Eine Chance, dich noch tiefer in deinem Herzen, ja in deinem ganz persönlichen Flow zu verankern.
Happy Healing. Happy Transformation. Happy Flowing!
Dein
Hi Ludwig, danke für diesen Beitrag! Er hat mich quasi gefunden 🙂 Ich habe gerade große Felsbrocken hinter mir – Burnout usw – und spürte gerade wieder den Flow. So schön der Fluss der Liebe, Vertrauen, Nähe zu mir selbst. Die Zuversicht und Hingabe, diesen Flow wieder zu finden, hatte ich auch in der schweren Zeit nie verloren. Jetzt tauchen wieder Felsbrocken auf, klar, that’s life. Die Prüfung, wie nah ich mir tatsächlich schon gekommen bin, wie authentisch ich schon bin. Fassaden entlarven sich, von denen ich nie dachte, dass es Fassaden sind. Puh, das kostet Kraft und Mut. Meine Erfahrungen und Hinweise auf geschenkte Yogi-Momente, die uns jeden Tag begegnen, wenn wir sie nur sehen, teile ich auf meinem Blog http://www.lettherebeom.blogspot.de. Schau doch mal vorbei! Ich freu mich auf dich! lg, Jessi