Viele von uns hadern mit dem Thema Beziehung. Sehnen sich einerseits nach Nähe, Vertrautheit und emotionaler Intimität und verspüren andererseits diesen unbegrenzten Drang nach Freiheit in sich, der unser Herz gegen jegliche Form von tieferer Bindung verschließen lässt.

Es sind zwei Seelen in einer Brust, die in ihrer Widersprüchlichkeit unvereinbar scheinen. Deren friedliche Ko-Existenz unser kategorisierender Verstand als unmöglich bewertet. Eine friedliche, kampflose Ko-Existenz ohne die üblichen Spiele des Egos, das in seinem Schwarz-Weiß-Denken und Kontrollzwang zwischen den Extremen schwankt. Und unser wahres Selbst trotz aller Belehrungen, wie wir in Beziehungen zu sein haben, dann doch wieder gefrustet und desillusioniert zurücklässt.

Mit der Erkenntnis, dass wir eben nicht nur schwarz-weiß sind. Nicht nur Nähe. Nicht nur Freiheit. Nicht nur Beziehungsmensch. Nicht nur freiheitsliebender Single. Nein. Alles zusammen. In einer wundervollen Symbiose, die sich jeglicher Kontrolle des Egos entzieht. Und stattdessen einfach ist. In einer Leichtigkeit, die nur dann zur Schwere wird, wenn wir Teile davon verdrängen. Und sie in die Tiefen unseres Unterbewusstseins verbannen.

So müssen wir lernen, beiden Anteilen, sowohl der Nähe als auch der Freiheit, gleichermaßen Raum zu gewähren. Ihnen die Erlaubnis geben, da zu sein. Und ihnen dann Ausdruck zu verleihen, wenn unsere Seele danach ruft. Entweder nach Freiraum und individueller Selbstverwirklichung. Oder eben nach Nähe und Intimität. Nur dann entsteht jene Balance aus Freiheit und Nähe, die es uns in Beziehungen ermöglichen, wahrhaftig zu sein. Uns in allen Facetten zu leben, ohne Seiten von uns zu verstecken. Aus Verlustangst. Aus Scham. Aus der Schuld heraus, es wieder nicht hinzukriegen mit einer erfüllten Beziehung.

Nirgendwo sonst pfuscht das Ego so sehr in unser Seelenheil hinein wie in Liebesbeziehungen. Wir mutieren zu Kleinkindern, die sich Machtkämpfe abliefern, um Liebe, Zuneigung und Bestätigung ringen und dadurch den Pfad der bedingungslosen Liebe, jenes essentielle Fundament für wahrhaftig erfüllte Beziehungen, immer wieder Richtung Angst und Kontrolle verlassen.

So wird Die Liebe wird zum Kampf. Ein Kampf um Liebe. Ein Kampf um Freiheit.

Ein Kampf, den unser trotziges, verletztes inneres Kind mit aller Macht anheizt, indem es entweder radikale Grenzen setzt und unsere Partner damit verletzend vor den Kopf stößt oder sich so schmerzlich nach Verschmelzung verzerrt, dass es in dieser Extreme natürlich auf Ablehnung stößt.

Handeln wir aus dem Ego unseres inneres Kindes heraus, fehlt es durch und durch an Balance. Wir folgen dann der Angst statt der Liebe. Dem Streben nach Kontrolle und Macht statt Vertrauen und in Liebe loslassen.

Was tun also, um dies zu verhindern? Um in Beziehungen Frieden zu finden mit dem Bedürfnis nach Nähe UND dem Bedürfnis nach Freiheit, die gleichermaßen angenommen werden wollen?

1. Klarheit und Bewusstheit: Stelle dir die Frage immer wieder aufs Neue, wenn du Ungereimtheiten im Bezug auf das Nähe-Distanz-Verhältnis verspürst: Was willst du tiefsten Herzens gerade wirklich? Sprich: Welches deiner Bedürfnisse entspringt dem Motiv der Liebe und welches ist nur eine Illusion deines panischen Egos, das deine Verlust-und Bindungsangst schürt? Das Prinzip des Egos ist relativ simpel: Stecken wir in der Verlustangst, wollen wir Nähe, um diese nicht spüren zu müssen. Stecken wir in der Bindungsangst, streben wir nach Freiheit, um dadurch eine potenzielle Fluchtmöglichkeit zu erzeugen. Die Bewusstheit darüber, worin die Quelle für dein jeweiliges Bedürfnis liegt, ermöglicht dir die Unterscheidung von gesunden Herzens- und ungesunden Ego-Bedürfnissen. Habe ich erwähnt, dass du dein Ego trotzdem lieb haben solltest?

2. Balance: Klar gibt es Menschen, deren Naturell ein tendenziellen Freiheitsdrang in sich birgt. Und wiederum welche von der Sorte klassischer Beziehungstyp. Doch niemand will nur Nähe oder nur Freiheit. So spalten wir je nach Veranlagung oft den konträren Anteil von uns ab: Denn wo dem Freigeist beispielsweise Nähe Angst macht, wittert der Beziehungstyp eher in der Freiheit die vermeintliche Gefahr. Hol alles zurück, was du von dir abgespalten, ja in die Tiefen deines Unterbewusstseins verdrängt hast! Integriere es in dein Gefühlsleben und werde ganz … mit deinem natürlichen Bedürfnis nach Nähe gleichermaßen wie mit deinem Bedürfnis nach Freiheit. So findest du jene gesunde Balance, die deinem wahren Selbst entspricht.

3. Offene Kommunikation und emotionale Nacktheit: Eine Beziehung, in der beide Partner ihre Bedürfnisse offen und frei leben können, bedarf eines stabilen Fundaments, dessen Grundpfeiler Vertrauen, Ehrlichkeit und radikale Authentizität sind. Fassaden erzeugen Misstrauen, subtile Machtspiele und ein ständiges Gefühl des Unwissens, woran man gerade beim anderen ist. Nur wenn ihr euch gegenseitig euer Innenleben mit allem was darin vorgeht, offenbart, könnt ihr die Grundlage für eine Beziehung schaffen, in der sowohl das Freiheitstreben als auch das Bedürfnis nach Nähe offen gelebt und liebevoll aneinander angenommen werden können.

4. Regelmäßige Bedürfnischecks: … oder: Ein Mensch, der tief im Herzen spürt, dass auf seinem Seelenweg nun eine intensiver Phase der Freiheit ansteht, wird nicht glücklich werden mit einem Partner, der sich aktuell nach Nähe und Verschmelzung sehnt. Und umgekehrt. Klar gilt es auch hierbei, sich nicht an irgendwelchen, oft den Ego-Ängsten entspringenden Prinzipien festzubeißen: You never know! Macht euch allerdings nichts vor und erlangt regelmäßig Geistesklarheit darüber, ob ihr den selben Beziehungshorizont teilt oder die individuellen Bedürfnisse gerade doch zu weit auseinandergehen.

Meine Liebe. Mein Lieber. Du kannst jenes Walt- Disney- Märchen des permanenten Verlangens nach Verschmelzung ruhig loslassen. Und genauso jenes Selbstbild von dir als zufriedener Dauersingle mit ewigem Freiheitsstreben aus deinem Mindset verbannen. Lass das Schwarz-Weiß-Denken und gib beiden Seelen in deiner Brust die Erlaubnis, sich in all ihren Facetten zu entfalten.

Darin liegt der Schlüssel zu lebendigen Beziehungen, die es dir ermöglichen, ganz du selbst zu sein. Dich in bedingungsloser Liebe anzunehmen mit all deinen sich manchmal so widerstrebenden Bedürfnissen und selbiges auch deinem Partner zuzugestehen.

Sei Freigeist. Sei dein Bedürfnis nach Nähe. Sei du …

Und sei herzlich zu unserem Healing Workshop „Open Hearts – Connected Souls“ in München, Köln und Berlin eingeladen, der dein Herz in den Vibe der bedingungslosen Liebe, tiefer Verbundenheit mit dir selbst und deinen Mitmenschen, eintunen wird! Lass uns die Mauern der Angst sprengen, die du um dein Herz gebaut hast und gemeinsam die Kunst authentischer, erfüllter Verbindung zelebrieren!

Weitere Infos und Details zur Anmeldung findest du hier. 

Happy Healing

Dein