Wie achtsam bist du, während du diesen Artikel liest? Bist du mit deiner Konzentration ganz bei den Buchstaben, Wörtern, Sätzen, bei der Bedeutung des Inhaltes und gibst dich dadurch ganz dem Moment hin?

Oder drehen sich deine Gedanken schon bereits nach kurzer Zeit wieder um Pläne für die kommende Woche oder die Geschehnisse des letzten Wochenendes? Um die „To Do“-Liste, die es heute abzuarbeiten gibt oder irgendwelche vergangene Erinnerungen, die wie aus dem Nichts aufploppen? 

Ich bin ein Kandidat der zweiten Variante. Im Spiri-Jargon würde man dies als Symptom eines „ruhelosen Geistes“ bezeichnen. Oder etwas hipper als Monkey Mind. Als die tausend Affen in meinem Kopf, die meine Gedanken durch ihr lautes Gekreische in einen nie endenden Rotationsmechanismus befördern.

So bin ich Gedanken abwechselnd in Vergangenheit und Zukunft. Schwelge in Erinnerungen oder hänge mich an Ängsten oder Hoffnungen für die Zukunft auf.

Das ist typisch für den menschlichen Verstand, der sich in einem ständigen Fluchtmodus vor dem „Jetzt“ befindet und unsere geistige Klarheit der Gegenwart durch ein Hin und Her-Pendeln zwischen Vergangenheit und Zukunft vernebelt.

Wir verzetteln uns in einer Vergangenheit, die wir nicht mehr ändern können. Und verlieren uns in diffusen Zielen für die Zukunft, die uns niemals dauerhafte Zufriedenheit schenken können. Denn haben wir ein Ziel erreicht, mündet die erhoffte Erfüllung sofort in die nächste Leere, die es durch noch größere, höhere, weitere Ziele zu stopfen gilt. Willkommen im Hamsterrad des endlosen Glücksstrebens, in dem uns der  Verstand ein Leben lang gefangen hält, wenn wir nicht lernen, uns der Magie des Gegenwart hinzugeben!

Wie viel Energie würden wir sparen, wenn wir unseren Fokus permanent auf den Moment richten könnten? All das zu jeder Zeit annehmen könnten, was ist. Die glücklichen Momente ebenso wie die Schmerzhaften. Denn darin liegt das einzig wahre, authentische Glück. Kein illusionäres Glück, das sich aus schönen Erinnerungen oder einer Vorfreude auf eine vermeintlich bessere Zukunft speist. Sondern wahrhaftiges Glück im „Hier und Jetzt“.

Sämtliche spirituellen Praktiken haben zum Ziel, unser Monkey-Mind zu bändigen und uns ganz in der Gegenwart ankommen zu lassen. Egal ob es sich um eine simple Atemübung, Yoga oder Meditation handelt. Der Fokus liegt auf Achtsamkeit und der absoluten geistigen Hingabe an den Moment.

Wie wäre es, wenn du heute versuchen würdest, deine volle Aufmerksamkeit immer wieder in die Gegenwart zurückzuholen, wenn dein Verstand beginnt, Zeitmaschine zu spielen? Das heißt Zähneputzen und dabei mit dem Kopf beim Zähneputzen sein. Essen und dabei mit dem Kopf beim Essen sein. Ein Gespräch mit Freunden und mit dem Kopf ausschließlich bei dem zu sein, was sie zu dir zu sagen haben.

Das heißt durch Achtsamkeit und Gegenwärtigkeit im „Hier und Jetzt“ zu sein.

Wenn du wie ich einen ausgeprägten inneren Grübler in dir beherbergst, wird dein Verstand rebellieren. Dich in Stress versetzen. Ja dir die Hölle heiß machen und die 1000 Affen in deinem Kopf zu einer riesengroßen Mindfuck-Party zusammentrommeln. Doch je länger und intensiver du deinen Geist trainierst, desto achtsamer wirst du dem gegenwärtigen Moment entgegentreten können.

Du wirst gelassener und angstfreier werden. Schöne Momente mehr schätzen lernen. Und allmählich in einen „Go with the flow“-Modus geraten, der dir unbegrenzt Kraft zur Verfügung stellt und dich in Urvertrauen sicher durch’s Leben trägt. 

Habe ich erwähnt, dass Meditation und Yoga helfen?

Bussis auf’s Herz,

ludwig_unterschrift