Ach, war das Wochenende geil. Die erste Flasche Rotkäppchen Sekt schon zuhause gekillt, in der Bahn dann die zweite. Eigentlich eklig das Zeug, aber immer ein gutes Mitbringsel und die Flasche hat so eine moderate Größe. Später im Club dann nur noch Gin Tonic, ein Bier und zwischen durch ein bisschen Wasser aus dem Hahn – wir sind ja nicht ganz blöd. Die Nacht wurde lang, die Rückfahrt irgendwie auch. Zuhause um kurz nach acht, Sonne schon längst aufgegangen, erstmal raus aus den verqualmten Klamotten und eine Mütze voll Schlaf bekommen. Kennst du? Kennst du!

Wenn der Kater faucht

Fast so groß, wie die hysterische Euphorie, die dich durchflutet hat, als die Türsteher des In-Clubs euch durchgewunken haben, ist auch der fühlbare Mühlstein, der dir um die Mittagszeit das Hirn zerquetscht. Katzenjammer folgt der besten Party, wie die Sonne dem Mond, ist ein ungeschriebenes Naturgesetz. Wissen wir alle, wollen wir trotzdem nicht immer wahrhaben. Und was, wenn der Mitbewohner wieder alle Aspirin weggefuttert hat und auch keine Ibus im Haus sind? Nicht die Blätter hängen lassen!

Hier sind meine drei wirksamsten Pflanzenfreunde gegen den Kater deines Lebens

1. Weide 

Bereits Disney’s Pocahontas wusste den weisen Rat von Großmutter Weide (Salix) zu schätzen. Die Borke des Baums wirkt genauso gut gegen Kopfschmerzen und Fieber wie Acesal – wussten übrigens schon die Kelten. Verantwortlich ist der Wirkstoff Salicin, der im Körper zu Salicylsäure (ASS) umgewandelt wird. Einfach dünne Äste mit einem Sparschäler häuten und einen Teelöffel davon auf eine Tasse Wasser für zehn Minuten sieden. Abgießen, und rein in den Schnabel. 2 – 3 mal am Tag ist voll okay. Mein Tipp: Damit du nicht zerknautscht und mit schiefer Ray Ban in den Park musst, einfach beim nächsten Spaziergang auf Vorrat sammeln und trocknen.

2. Ingwer 

Die spicy Wurzel (Zingiber) gehört nicht nur auf Sushi-Rollen, sondern auch in jede Hausapotheke. Sie ist nicht nur das beste Mittel bei Erkältungen, Hals- und Kopfschmerzen (hat sogar eine antibiotische Wirkung!), sondern stoppt auch die Achterbahn in der Magengegend, wenn sonst nur die Kloschüssel droht. Ingwer enthält die Kater-Zähmer Vitamin C und Magnesium. Mach am besten eine Abkochung aus dünngeschnittenem Bio-Ingwer oder kaue ein Stück davon roh – das brennt dir nicht nur sämtliche Keime (und Gerüche) aus dem Mund, sondern vertreibt auch die Übelkeit. Versprochen!

3. Pfefferminze

Die Pfefferminze gehört zu den Minzarten mit dem größten Mentholgehalt und ist damit wie der grüne Powerranger unter den Heilkräutern. Das ätherisches Öl des Teekrautes fördert die Durchblutung, wirkt schmerzstillend und pustet Kopf und Atemwege frei. Einfach ein paar Tropfen Minzöl (gibt’s in jeder Drogerie oder in der Apotheke) in Schläfen, Stirn und Nacken reiben und gut is’! Experten sagen, Minzöl hätte die gleiche Wirksamkeit wie Paracetamol. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber helfen tut es immer.

Und außerdem?!

Zusätzlich solltest du nach jeder durchzechten Nacht mit ordentlich Bumbum immer viel trinken und den Elektrolythaushalt mit Mineralstoffen ausbalancieren. Omi hat immer frische Hühnerbrühe mit etwas Meersalz empfohlen. Die Veganer unter euch schlürfen Miso-Suppe. Alle Tipps einfach mal merken – der nächste Kater kommt bestimmt.