Bei einem Spiri-Workshop von Lifecoach Veit Lindau, den ich Ende letzten Jahres gemeinsam mit Franziska von „Fuck Lucky Go Happy“ besuchte, wurden wir dazu aufgefordert, den Worten unserer Seele zu lauschen. Ganz genau hinzuhören im Bezug auf eine ganz besondere Frage.
„Wenn du eine einzige Frage hättest, die du in diesem Leben beantwortet haben möchtest … eine Frage, die dich antreibt … welche Frage wäre das?“
Dabei sollten wir uns gar nicht lange auf die 1000 Fragen unseres Verstandes einlassen, sondern dem ersten spontanen Impuls folgen, der aus der Tiefe unserer Seele zu uns drang. Und tatsächlich. Wie aus dem Nichts heraus schoss eine Frage in mein Bewusstsein, die ich in ihrer ganzen Dimension nicht sofort erfassen konnte:
„Wo ist die Liebe?“
Aha. So anspruchslos war meine Seele also hinsichtlich ihrer Missionsfindung. Nichts von Lebensaufgabe. Nichts von Kraft. Nichts von Weltveränderung. Je länger ich allerdings darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass sich in der Mission meines Herzens eigentlich alles um die Liebe dreht.
Ich möchte sie verbreiten. Ich möchte die Menschen dazu bewegen, die Liebe in ihrem Herzen zu erwecken. Und am allerwichtigsten: Ich möchte sie selbst erfahren, ja ich möchte ein Funken der Liebe werden, der diese Welt ein bisschen heller macht.
Meine ursprüngliche Vorstellung von Liebe, wie ich sie mir in meinen Fantasien stets auszumalen pflegte, hatte wenig mit dieser bedingungslosen Liebe zu tun, nach der mein Herz sich so sehr sehnt. Bevor ich begann, mein Denken und Fühlen auf diese reine Form von Liebe auszurichten, musste mein rosarotes Verstandeskonstrukt von Liebe erst einmal platt gewälzt werden. Zum Glück passiert das im Leben meist ganz von alleine. Auf sehr schmerzvolle Art und Weise durch Beziehungen, die uns verdeutlichen, wie sehr wir nach der Liebe im Außen streben, ihr alles abverlangen und gleichzeitig im Krieg mit uns selbst stehen. Meilenweit entfernt, uns selbst zu lieben und anzunehmen in all unserem Sein.
Die Vorstellung von Liebe, die uns von Kindesbeinen an eingeimpft wird, hat stark was von einem Walt-Disney-Märchen. Wir suhlen uns theatralisch in diesem Traum, dass er irgendwann vor der Tür steht, dieser eine Mensch, der uns das Glück auf dem Tablett serviert. Der uns komplettiert, jederzeit unser Ego streichelt und all die Liebe in unser Leben bringt, die unserem Dasein erst wahren Sinn verleiht.
An dieser Vorstellung halten wir gerne fest. Das ist menschlich. Wann immer wir uns einsam und unverstanden fühlen, wann immer uns das Leben herausfordert, sehnen wir uns besonders nach der Verschmelzung mit diesem einen Menschen da draußen, der aus dem größten Drama ein glückliches Happy End werden lässt.
Unsere Vorstellung von Liebe entspringt der Sehnsucht nach Ganzheit, nach Bedürfniserfüllung und Glück.
Alles gut. Alles menschlich. Wir Menschen sind schließlich Gemeinschaftswesen. Und wir wollen geliebt und angenommen werden wie wir sind.
Und trotzdem geraten wir in Liebesdingen viel zu oft in die Ego-Falle. Versuchen durch Beziehungen zu kompensieren, was wir an Glück in uns selbst noch nicht gefunden haben. Verschließen unser Herz bei jeder Angst, verletzt und abgelehnt zu werden. Und uns damit auch der Erkenntnis darüber, was es heißt, wahrhaftig zu lieben.
Sich mit offenem Herzen stürzen in dieses Abenteuer der Liebe, das uns so oft den Spiegel vorhält und uns zurückführt an jenen Schmerz, den wir im luftigen Single-Dasein so erfolgreich unterdrücken können.
Wahrhaftig lieben heißt für mich nicht „Ich erfülle deine Bedürfnisse – und du meine.“
Wahrhaftig lieben bedeutet für mich gemeinsames Wachstum und Selbsterkenntnis. Auf einem Weg, den man gemeinsam teilt.
Um wahrhaftig lieben zu können, müssen wir uns Schritt für Schritt auf den Weg in die Selbstliebe machen – Schritt für Schritt durch all die Ängste und Selbstzweifel, die das Strahlen in unserem Herzen überlagern. Je mehr wir uns annehmen, in all unserem Licht, in all unserem Schatten, desto erfüllter werden unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Desto klarer und selbstbestimmter können wir jene Beziehungen führen, die wirklich zu uns passen. Denn auf dieser Spielwiese zwischenmenschlicher Beziehungen ist mittlerweile alles möglich. Wo früher das Standardmuster „Ehe, Familienglück, Reihenhaus“ den gesellschaftlichen Takt angegeben hat, hat der Freigeist der „Generation y“ den Weg geebnet für alternative Konzepte, sich und seine Liebe zu leben. Nichts ist besser oder schlechter.
Es ist egal, in welchem Beziehungsstatus oder in welcher Beziehungsform wir leben. Wichtig ist, dass unser Herz offen steht für all die Liebe, die zu uns fließen will, wenn wir es nur zulassen.
Seelenraven heißt auch love-raven! Mach mit. Immer Freitags.
Meine Blog-Rubrik „Rave der Liebe“ soll dir dabei helfen, dein Herz zu öffnen. Die Stimme deines inneren Zweiflers und Kritikers von deiner absoluten Selbstliebe übertönen zu lassen. Eine absolute Selbstliebe, die dich wiederum dazu befähigt, selbstbestimmte, glückliche Beziehungen zu führen, die dein Leben bereichern, ohne in die Presche springen zu müssen für deine innere Leere. Ich freue mich auf diesen gemeinsamen Weg. Echt.
Dein
Hallo Ludwig,
ich mag was du schreibst und womit du dich beschäftigst. Gedankengegänge, Erlebnisse und Erkenntisse, die auch ich mache. Ich bin gespannt was da noch kommt und werd dich weiter verfolgen – schön, dass es sowas auch gibt.
Ich wünsch dir alles Gute
Anne
P.S. Wo die Liebe doch Thema ist. Hast du dich schon mal mit dem Ureigenen, Natürlichen von Mann und Frau beschäftigt?
Ludwig,
ich finde dich so klasse!
Du strahlst total und ich freu mich auf mehr davon. Deine Perspektive ist meiner sehr nah.
Sat Nam,
Anne
Toll geschrieben ich bin begeistert
DANKE <3
Schlaflos und endlich dazu gekommen, deinen Blog zu lesen. Du sprichst mir aus der Seele! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
Liebe Grüße,
Josefine
Unbedingt GANZ BALD wieder xxx