Weil Mel Gibson uns in „Was Frauen wollen“ schon sehr charmant und unterhaltsam alles darüber verraten hat, was sich Frauen von Beziehungen wünschen, ist es Zeit für einen Blick in die andere Richtung.

Mal im Ernst. Wie viele von uns denken, genau zu wissen, was Männer in Beziehungen wollen? 

Sex und dann den Rest eben? Ein gespieltes metrosexuelles Lifestyle-Leben? Unterwürfige Abhängigkeit? Oder: Die verlässliche Quelle für die Glückseligkeit, die ich mir selbst nicht machen kann? Einen Kumpel/Kumpeline-Typ mit dem man Quatsch machen kann? Die Geschichte vom Badboy und der ruchlosen Ausbrecherin? Oder vielleicht auch: Das Bis-der-Tod-uns-scheidet-Szenario? Die klassische Prinzessin/Prinz Konstellation? Oder sogar die extravagante Queen/King Romanze?

Die Variationen sind so zahlreich, wie es Menschen gibt. Wir können aus einer großen Auswahl an Schauspielerrollen, Schablonen und Schubladen wählen, die wir dann auf unsere Partner projizieren können und andersherum.

Wünschen sich Männer das von Beziehungen?

Ist es das wirklich?

War‘s das?

Zu zweit allein sein.

Niemals wirklich den anderen als das sehen, was er wirklich ist. Immer ein weiteres Szenario und eine neue Geschichte brauchen. Niemals genug kriegen. Auch vom Drama nicht. Irgendwie gehört das ja dazu. Doch am Schluss bleibt immer diese Leere. Egal wie viel Sex wir haben: Irgendwie kommt die Penetration nicht an unser Inneres heran. Egal mit wie vielen schönen Erinnerungen wir uns füllen: Es bleibt eine Leere, die durch nichts gefüllt werden kann.

Woher kommt diese Leere?

Vielleicht bin ich auch komplett verrückt und alle anderen Menschen spüren diese Leere nicht. Ich glaube jedoch, dass es ein Phänomen ist, das wir alle in uns spüren. Niemand kann diese Leere für uns füllen. Plot Twist: Nur wir selbst können es. Diese innere Leere hat viel damit zu tun, wie viel Liebe wir uns selbst gönnen. Wie viel Liebe darf ich erhalten? Wie viel Liebe gebe ich mir selbst?Wie viel Liebe gebe ich dem anderen?

Du fragst dich, was sich Männer von Beziehungen wünschen?

Sie wünschen sich Liebe. Resonanz, Annahme, Akzeptanz, Verständnis. Auch wenn viele Männer gelernt haben, das auf eher unvorteilhafte Weise zu geben und anzunehmen. Egal, wie hart und stark ein Kerl nach außen hin aussieht: Er hat dieses tiefe Bedürfnis nach Anerkennung und Liebe immer in sich drin. Er kann das auch nicht abtöten oder verstecken. Selbst wenn er sich abweisend und wie ein kleines Hinterteil verhält: Er hat auf diese Weise gelernt, sich selbst und andere zu lieben. Ist das ein leicht missverständliches Verhalten? Oh ja und wie missverständlich! Führt das Verhalten zu eher unangenehmen Situationen? Oh ja! Unangenehm wie eine kratzige Unterhose oder zu enge Socken. Bringt dem Mann dieses Verhalten die Liebe, die er sich wünscht? Natürlich nicht.

Was wäre also ein geschickter Schachzug für den Mann, um die Liebe zu bekommen, die er sich wünscht?

Er muss sich zuerst einmal klar werden, dass es in der Tat LIEBE ist, die er immer sucht. Sich diese Liebe zuerst zu geben und sich dadurch selbst akzeptieren zu können ist ein essentieller Schritt.

„Und was hat das jetzt damit zu tun, was Männer sich in Beziehungen wünschen? Du redest ja nur über das, was die Männer für sich selbst tun können!“ Exzellent angemerkt!

Die Sache ist die: Viele Männer sind auf einem unterbewussten Level nicht offen für die Liebe, die sie bereits umgibt. Wenn sie diese also nicht anerkennen und nicht annehmen können, dann werden die „Wünsche in einer Beziehung“ immer nur Illusionen bleiben, die niemals erfüllt werden können.

Wenn Männer sich selbst in all ihren Facetten akzeptieren und lieben lernen, sind sie in der Lage, Beziehungen zu schaffen, die ihre tiefsten Sehnsüchte tatsächlich erfüllen. Dann erreichen sie das Ende einer Abhängigkeit, die ihnen unterbewusst ebenso anhaftet wie den vermeintlich bedürftigeren Frauen. 

Wenn diese Situation präsent ist, dann können wir endlich in einer wahrhaftigen Liebesbeziehung sein. Voller Verbundenheit und Liebe. In einer Beziehung, in der wir uns beide selbst lieben können und daraus unsere Liebe füreinander nähren. In der wir von Herz zu Herz miteinander kommunizieren können, uns zeigen können, mit allem was ist. In der wir zu uns selbst sanft und liebevoll sind und diese urteilsfreie Sanftheit auch im Kollektiv miteinander leben können.

Eine Beziehung, deren Ausgangspunkt die bedingungslose Selbstliebe ist.

Idealistisch? Vielleicht. Realitätsfremd? Vielleicht. Doch diese Vorstellung ist jene, die mich im tiefsten Inneren berührt. Fernab aller Ego-Projektionen. Fernab aller Träumereien.

Ich habe mich auf den Weg gemacht. In meine Selbstliebe. Zur Fähigkeit, offenen Herzens Liebe geben und empfangen zu können.

Mach auch du dich auf den Weg zu jener allumfassender Liebe, die die Seele wahrhaftig erfüllt. So steinig und unbequem er für das Ego auch sein mag. Er ist das Fundament für jene Beziehungen, nach denen sich dein Herz wirklich sehnt.

Liebe für dich

Dein Matthias